Sitzball im Büro – warum Sie sich dagegen entscheiden sollten


Vor einigen Jahren kam der Sitzball als Bürotrend auf. Wer sich vorher mit dem Schreibtischstuhl abgefunden hat und sich täglich über fehlende Bewegungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz ärgerte, freute sich mit dem Gymnastikball im Büro über eine neue Sitzmöglichkeit.
Doch auch wenn sich der Sitzball im Büro weiterhin hartnäckig hält, gibt es zahlreiche Gründe, die gegen eine solche Sitzgelegenheit am Schreibtisch sprechen. Wir haben die wichtigsten Argumente für Sie zusammengetragen und werden Ihnen in diesem Beitrag aus unserem Magazin deutlich vor Augen führen, weshalb Sie sich gegen einen Sitzball am Schreibtisch entscheiden sollten. Selbstverständlich wollen wir Ihnen die Vorteile eines solchen Büro-Sitzballs nicht vorenthalten, denn die gibt es ebenso.

Welche Vorteile hat ein Sitzball im Büro?

Wer bereits einmal auf einem solchen Gymnastikball Platz genommen hat, der weiß, dass dieser augenblicklich zu einer besseren Sitzhaltung verleitet. Dies wird durch die fehlende Rückenlehne begründet. Es ist unmöglich, sich in einen Sitzball hineinsinken zu lassen. Stattdessen ist die Haltung automatisch aufgerichtet und gerade. Hinzu kommt, dass die Füße nebeneinander auf dem Boden aufgestellt werden. Die Beine zu überkreuzen, was die Bildung von Krampfadern begünstigt, ist bei einem Sitzball im Büro nicht möglich. Als Sportgerät, mit dem man Gymnastikübungen zur Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur in den Alltag einbauen kann, eignet sich ein Sitzball ausgesprochen gut. Die Nachteile, die ein Sitzball im Büro mit sich bringt, überwiegen jedoch bei weitem.

Was sind die Nachteile von einem Sitzball im Büro?

Auch wenn es durchaus Vorteile gibt, die für einen Sitzball im Büro sprechen könnten, kann die Vielfalt der Nachteile nicht geleugnet werden. Zunächst einmal sollte betont werden, dass ein Gymnastikball ein Sportgerät ist und als dieses benutzt werden sollte. Der Missbrauch und die übermäßige Nutzung können zu gesundheitlichen Schäden führen.
Wer seinen Arbeitstag am Schreibtisch verbringt, sollte deshalb unbedingt von einem Sitzball fürs Büro absehen. Acht Stunden auf einem Fitnessgerät zu sitzen, ist weder förderlich für die Arbeitsleistung noch für die Muskulatur. Es wurde zunächst angenommen, dass die aktive Sitzhaltung, die beim Sitzen auf einem Gymnastikball automatisch eingenommen wird, mit einem Workout gleichgesetzt werden könnte.
Arbeitstätige Personen, die viel Zeit am Schreibtisch verbringen, könnten somit ganz nebenbei eine Sporteinheit in ihren anspruchsvollen Arbeitsalltag einbauen. Doch das stimmt so nicht. Studien haben ergeben, dass die Muskulatur beim Sitzen auf einem Sitzball im Büro im gleichen Maße positiv beansprucht wird, wie bei einem herkömmlichen Schreibtischstuhl. Durch die Beanspruchung der Muskeln können keine weiteren wünschenswerten Auswirkungen auf den Körper erkannt werden. Die unnatürliche Sitzhaltung trägt vielmehr zu einer Verspannung des Rückens bei und kann den körperlichen Verschleiß begünstigen. Wer lange Zeit auf einem Sitzball im Büro sitzt, der beansprucht den Körper somit keinesfalls in einer positiven Form. Hinzu kommt, dass ein Gymnastikball nicht ergonomisch geformt ist. Hochwertige Schreibtischstühle lassen sich optimal an die Höhe des Schreibtischs anpassen. Dies ist bequem, schont gleichzeitig den menschlichen Körper und ist der erste Schritt für Ergonomie am Arbeitsplatz.
Hinzu kommt, dass mit Sitzbällen im Büro häufig Unfallsituationen auftreten. Eine Sekunde des unaufmerksamen Sitzens reichen schon aus, um das Gleichgewicht zu verlieren und von dem Ball zu fallen. Hierbei kann es zu Verletzungen kommen, deren Ausmaß nicht zu unterschätzen ist.

Welche Auswirkungen hat ein Sitzball im Büro auf die Tiefenmuskulatur?

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei einem Gymnastikball um ein Sportgerät. Dies lässt sich in kurzen Einheiten gezielt einsetzen, um die Muskulatur von Rücken und Bauch zu stärken. Als passive Sitzgelegenheit, wie der Sitzball im Büro häufig genutzt wird, eignet sich ein solcher Ball jedoch nicht. Wer bereits Erfahrung damit hat, mehrere Stunden täglich am Schreibtisch zu sitzen, der weiß, wie wichtig eine gute Sitzhaltung ist. Lange Zeit versprach man sich vom Sitzball im Büro, auf diese Weise ganz nebenbei ein effektives Workout in den Arbeitsalltag einbauen zu können. Was verlockend klingt, entpuppt sich als Trugschluss. Denn anstatt dem Körper Gutes zu tun, schädigt man ihn durch einen Sitzball im Büro. Die feinen Muskelfasern der Tiefenmuskulatur werden durch das Sitzen auf einem Gymnastikball dauerhaft beansprucht. Rückenschmerzen und Verspannungen sind dadurch vorprogrammiert. Es handelt sich hierbei um Beschwerden, die man sich bei der Schreibtischarbeit nicht leisten kann. Denn durch die Schmerzen lassen Konzentration und Produktivität merklich nach.

Wie Sie unschwer erkennen können, ist von einem Sitzball im Büro unbedingt abzuraten. Arbeitsschutzmediziner empfehlen Arbeitnehmern, ihren Alltag am Schreibtisch möglichst abwechslungsreich zu gestalten. Es sollte zwischen verschiedenen Positionen abgewechselt werden, um eine einseitige Beanspruchung der Muskulatur zu vermeiden. Experten raten zu einem ergonomischen, hochwertigen Schreibtischstuhl. Dieser unterstützt den Körper bestmöglich in seiner Haltung. Darüber hinaus sollten Sie in regelmäßigen Abständen Pausen einlegen, in denen Sie einige Schritte gehen. Wenn Sie Ihren Sitzball im Büro haben und diesen gezielt einsetzen möchten, können Sie kurze Intervalle einbauen, in denen Sie konzentriert auf Ihrem Sitzball im Büro sitzen oder ein wenig Sport im Büro treiben.