Umgang mit Praktikanten – Lernen und Mithilfe vereinen


Praktikanten sind in Unternehmen meist herzlich willkommen und oft ein fester Teil der Personalstruktur. Die Beschäftigung eines Praktikanten ist, sofern gut organisiert, eine Win-win-Situation. Der Praktikant kann berufliche Fertigkeiten und Erfahrungen sammeln, das Unternehmen eine weitere Arbeitskraft zur Unterstützung und Entlastung der Mitarbeiter dazugewinnen, die sich zeitlich begrenzt und kosteneffizient zeigt. Dennoch ist es im Umgang mit Praktikanten wichtig, diesen nicht als günstige Vollzeitkraft „auszunutzen“, sondern den Praktikanten zu respektieren und sinnvoll in die Arbeits- und Aufgabenstrukturen zu etablieren. Wie das gelingt? Dazu nachfolgend mehr von uns von Büromöbel Blitz.

Was ist ein Praktikant?

Praktikanten sind meist Schüler oder Studenten, die im Rahmen der Ausbildung oder des Studiums die betrieblichen Tätigkeiten und Abläufe ihres zukünftigen Berufs kennenlernen sollen oder wollen. Es gibt auch die Konstellation, dass zum Eintritt in ein Studium ein Praktikum vorausgesetzt wird oder der Praktikant im Rahmen eines freiwilligen Praktikums feststellen möchte, ob der Berufsweg zu ihm passt. Ein Praktikant ist nur für einen zeitlich definierten Rahmen im Unternehmen und keine feste Arbeitskraft. Die Tätigkeiten des Praktikanten sind in der Regel unterstützend.

Praktikum von Schülern und Praktikum von Studenten

Das „Betriebspraktika” ist in der Schulzeit ein wichtiger Teil des Lehrplans und dauert nicht länger als vier Wochen. In dieser Zeit steht ein Besuch der Lehrkraft an, die das Praktikum des Schülers betreut. Wichtig ist im Umgang mit einem Schülerpraktikanten darauf zu achten, dass dieser nicht überfordert wird. Der erste Kontakt mit der Arbeitswelt ist spannend und eine Herausforderung. Der Schülerpraktikant ist oft in der Beobachterrolle und wird mit kleinen Aufgaben betraut. Gleichzeitig haben Unternehmen die Chance mit einem Schülerpraktikanten potenzielle Kandidaten für die Ausbildung kennenzulernen.

In einem Studium sind mehrere Praktika im Studienverlauf eingeplant. In Bezug auf das Studienfach wird ein geeigneter Betrieb ausgewählt. Im Gegensatz zum Schüler haben Studenten bereits fundierte und spezifischere Wissensgrundlagen, was sie dazu befähigt relevante Aufgaben zu übernehmen. Unternehmen haben bei einem Studenten die Möglichkeit eine Fachkraft zu gewinnen.

Rechtliches zum Praktikum

Wie gestaltet sich die Praktikum Vergütung, wie sind Praktikanten versichert und wie sieht der Urlaubsanspruch im Praktikum aus? Um die Fragen zu beantworten, muss zwischen einem Pflichtpraktikum im Rahmen der Ausbildungs- und Studienverordnung und einem freiwilligen Praktikum unterschieden werden, bei dem das Unternehmen je eine andere Rolle einnimmt.

Bei einem Pflichtpraktikum ist der Arbeitgeber die Universität oder Schule. Es besteht daher kein Anspruch auf Urlaub oder eine Vergütung während des Praktikums. Eine Entlohnung kann freiwillig stattfinden. Versichert ist der Schüler über die Familie oder die gesetzliche Unfallversicherung der Schule, der Student über die Universität bzw. über die staatliche Krankenversicherung.

Bei einem freiwilligen Praktikum ist der Arbeitgeber das Unternehmen, in dem der Praktikant sein Praktikum absolviert. Damit besteht Anspruch auf Praktikum Vergütung, Urlaub und einer Kündigungsfrist von vier Wochen. Die Versicherung obliegt ebenso dem Unternehmen, welches die Versicherungsbeiträge für den Praktikanten entrichten muss.

Der richtige Umgang mit einem Praktikanten

Damit sich ein Praktikum für Praktikant und Arbeitgeber lohnt, muss der richtige Umgang mit einem Praktikant im Vorfeld genau durchdacht und in einem Fahrplan für die Zeit des Praktikums fixiert werden. Wenn Aufgaben, Verantwortungen und Vorgehen klar sind, wird das „Schnuppern in den Beruf“ zu einem vollen Erfolg. Folgende Tipps können Ihnen dabei helfen:

  • Aufsetzen eines schriftlichen Praktikumsvertrags.
  • Einen festen Ansprechpartner für die Dauer des Praktikums definieren.
  • Dem Praktikanten einen eigenen Arbeitsplatz mit Schreibtisch, Bürostuhl und technischer Ausstattung einrichten.
  • Den Praktikanten in die Teamstruktur integrieren. Beispielsweise die Pausen gemeinsam in der Cafeteria verbringen.
  • Arbeitszeiten, Aufgaben und Ziele mit dem Praktikanten festlegen.
  • Eigene Projekte ausarbeiten und betreuen lassen.
  • Je nach Einschätzung des Praktikanten mit anspruchsvollen Aufgaben betrauen.
  • Regelmäßige Feedbackgespräche führen.

In jedem Fall sollte vermieden werden den Praktikanten als günstige Hilfskraft auszunutzen. Ferner sollte der Praktikant nicht nur zum „Über-die-Schulter-Gucker“ werden oder monotone bzw. zu leichte Aufgaben zugewiesen bekommen. Je nach Einzelfallentscheidung findet sich in jedem Betrieb eine geeignete Aufgabe für einen Praktikanten und dann profitieren beide Seiten.