Viele Menschen interessieren sich verstärkt für alternative Arbeitsmodelle, Teilzeit als solche stellt längst nicht die einzige Option für all jene dar, die etwas kürzer treten wollen oder müssen. Zugegeben, Teilzeit und Home Office passen nicht prinzipiell zueinander, sind aber auch nicht strikt voneinander zu trennen – viele Arbeitnehmer, darunter Alleinerziehende, Arbeitnehmer in Teilzeit oder schlicht Angestellte aus bestimmten Branchen oder in länderübergreifenden Teams, arbeiten im Home Office. Das geht mit einigen Vorteilen hinsichtlich der Flexibilität einher, hat aber auch mit Produktivitätssteigerungen zu tun.
Wir durchleuchten das Segment in den folgenden Absätzen und versuchen die Frage zu klären, wer eigentlich für Arbeiten im Home Office geeignet ist – und wer sich das eher nochmal überlegen sollte.
Grundsätzlich: Warum, wieso und weshalb arbeiten im Home Office?
Home Office bedeutet erst einmal grundsätzlich nur, dass Arbeitnehmer oder Freiberufler nicht außerhalb der eigenen vier Wände in einem Büro oder anderswo arbeiten, sondern sich zuhause ein eigenes kleines Büro einrichten. Dadurch spart der Unternehmer bzw. der Arbeitgeber wichtige Ressourcen, die bei klassischen Büros typischerweise vorgehalten werden. Zudem gibt es durch eine Vielzahl an technischen Hilfsmitteln heutzutage keinerlei Barrieren mehr, um beispielsweise länderübergreifend zu telefonieren oder per Videoanruf zu kommunizieren, zudem lassen sich Kalender, E-Mail-Konten, Office-Dokumente und dergleichen zentral von mehreren Anwendern nutzen, teilen, synchronisieren und nutzen.
Kurzum: All das, was man ohnehin im Büro mit Kollegen austauscht und bespricht, lässt sich in den meisten Fällen auch vom Home Office aus erledigen. Das Problem ist für viele jedoch, dass Erfolg oder Misserfolg stark davon abhängen, inwiefern der Arbeitgeber die Arbeit im Home Office reglementiert oder strukturiert. Da hier das übliche geschäftige Treiben fehlt, letztendlich auch eine wirksame Kontrolle durch den Vorgesetzten, braucht es einiges an Motivation auf Seiten des Arbeitnehmers. Was das konkret bedeutet, durchleuchten wir im nächsten Absatz.
Der Einfluss der Motivation zur Arbeit auf den Erfolg oder Misserfolg im Home Office
Mittlerweile gibt es eine Reihe von Studien, auch und gerade aus dem angelsächsischen Raum, die sich mit der Effizienz der Arbeit im Home Office beschäftigen. Grundsätzlich besteht nämlich das Problem, im Home Office sowie im klassischen Büro, dass Arbeitszeit mit allem anderen gefüllt wird, nur nicht mit dem wirklich wichtigem. Studien aus Kanada deuten jedoch darauf hin, dass die Tendenz zum sog. Cyberslacking nicht eindeutig mit einer bestimmten Art des Arbeitens verknüpft werden kann. Vielmehr hänge dies von der Persönlichkeit ab, die darüber entscheide, ob mehr und mehr Zeit mit Nebensächlichkeiten oder privaten Angelegenheiten verbracht wird.
Die entscheidende Frage lautet: Bin ich selbst in der Lage, mit ständig und kontinuierlich so zu motivieren, dass ich die anfallende Arbeit im Home Office gleichermaßen gut und vollständig erledigen kann?
Gerade bei der Einbettung in die private Sphäre, mitunter gar im Schlaf- oder Wohnzimmer, besteht die große Gefahr darin, dass zu viel Ablenkung gegeben ist und die Konzentration darunter deutlich leidet. Durch den Wegfall der zumindest subjektiv empfundenen Kontrolle kann es sein, dass viel „gebummelt“ wird, der typische Tagesrhythmus sich verschiebt und es immer wieder zu Konflikten bzgl. „Arbeit erledigen“ oder „Freizeit nehmen“ kommt. Prokrastination ist nicht selten verbreitet, damit gemeint ist das permanente Aufschieben von Aufgaben – was letztlich nur dazu führt, dass irgendwann so viel Stressfaktoren gegeben sind, dass man gar nicht mehr zur Arbeit kommt und darunter auch seelisch leidet.
Fragen, die sich jeder offen und ehrlich in Bezug auf Arbeit im Home Office stellen sollte
Der große Vorteil beim Home Office ist sicherlich der, dass man selbst einen eigenen Rhythmus finden kann und schlichtweg danach beurteilt wird, wie Arbeit erledigt wird oder in welcher Qualität dies geschieht. Störende Faktoren, wie etwa Arbeit im Großraumbüro, ein ständiger Lärmpegel, intrigierende Kollegen oder dauerstarrende Vorgesetzte, gibt es hier nicht. Studien deuten deshalb in die Richtung, dass Arbeit im Home Office effektiver erledigt werden kann. Ein Grund dafür ist auch, dass man sich nach dem eigenen Biorhythmus richten kann und nicht stur im Büro sitzt, nur weil eine sog. „Gleitarbeitszeit“ dies vorschreibt.
Folgende Fragen sollten ehrlich beantwortet werden, um zu ergründen, ob Arbeit im Home Office für einen selbst geeignet ist – oder eben nicht, aus welchen Gründen auch immer:
- Kann ich Privat und Geschäftlich effektiv trennen, auch wenn die räumliche Nähe zu Wohn- und Schlafraum gegeben ist?
- Bin ich in der Lage, Prioritäten zu setzen und mich selbst so zu organisieren, dass Zielsetzungen an einem beliebigen Tag auch umgesetzt werden?
- Fällt es mir leicht, ohne unmittelbares Feedback meine Arbeit zu verrichten?
- Wie stark ist der Einfluss von Kontrolle und Überwachung tatsächlich auf meine Motivation, effektiv zu arbeiten?
Es ist hilfreich, womöglich erst einige Male den Freiraum zu nutzen, im Home Office zu arbeiten. So lässt sich austesten, ob und inwiefern man damit selbst klarkommt. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Ergonomie am Arbeitsplatz, denn auch im Home Office braucht es individuell verstellbare Büromöbel, die ein angenehmes und gelenkschonendes Arbeiten ermöglichen. Inspiration gefällig? Bei Büromöbel-Blitz werden Sie fündig!