Vor und Nachteile von Gruppenbüros


Ein Großraum- oder Gruppenbüro ist eine Welt für sich. Ein Arbeitsumfeld, das einen engen Kontakt zu den Kollegen ermöglicht, ein Ort, an dem es jedoch mitunter auch mal hektisch und laut wird ...

Dennoch ist das Gruppenbüro gerade aus dem Agentur- und Verlagswesen nicht mehr wegzudenken, und es gibt sogar Polizeireviere, die nach dem Vorbild von Großraum- und Gruppenbüros konzipiert wurden. Hier hat nämlich jeder Drucker ebenso seinen speziell ausgeklügelten Platz wie alle Schreibtische.

Alles eine Frage der Raumaufteilung?

Tatsächlich ist das Gruppenbüro, wenn man es mit der Definition ernst nimmt, noch eine Stufe kleiner und übersichtlicher als ein Großraumbüro. Dennoch erfordert gerade dieses Gruppenbüro - als kleinere Einheit - ein ausgeklügeltes Raumkonzept. Soll heißen: Jeder Bürostuhl, aber auch die Empfangstheken müssen „strategisch“ geschickt und möglichst raumsparend aufgestellt werden.

Im Allgemeinen ist ein Gruppenbüro daher in einzelne Teilbereiche untergliedert, die mit jeweils vier Arbeitsflächen und Mitarbeitern besetzt sind. Zum Gang hin bleiben diese Bereiche offen, können jedoch zur nächsten Vierergruppe (die womöglich ein anderes Projekt bearbeitet) durch Stellwände separiert werden.

Welche Alternative gibt es zum Großraum- oder Gruppenbüro?

Das krasse Gegenteil zum Gruppenbüro stellt dann das sogenannte Zellenbüro dar. Ein Raumkonzept, das gerade in bundesdeutschen Verwaltungen und überall dort, wo es um Diskretion, heikle Gesprächsinhalte und vertrauliche, personenbezogene Daten geht, noch bis heute praktiziert wird.

Das bedeutet jedoch im Umkehrschluss, dass die Kommunikationswege zu anderen Mitarbeitern des Unternehmens oder der Behörde extrem lang werden. Auch können Produktivität und Einsatzbereitschaft leiden, wenn man - respektive Frau - kaum Kontakt zur Außenwelt und den Kollegen hat.

Ein weiteres Arbeitsplatzkonzept neben dem Zellen- und dem Gruppenbüro stellt dann das in den 80er Jahren populär gewordene Kombibüro dar. Hier gruppieren sich mehrere Einzelbüroräume - also quasi Zellenbüros - um einen großen, zentralen Besprechungsraum, in dem die Mitarbeiter ihre Meetings abhalten und / oder Geschäftspartner empfangen. Ziel des Konzeptes war es, die jeweiligen Vor- und Nachteile beim Thema Gruppenbüro aufzugreifen und durch ein neues, modernes Raumkonzept auszumerzen.

Vor- und Nachteile beim Gruppenbüro:

Denn wo Licht ist, findet sich auch Schatten. Tatsächlich beklagen Arbeitsmediziner, dass es nicht nur im produzierenden Gewerbe, sondern auch in vielen Büroräumen viel zu hektisch und laut ist. Eine Geräuschkulisse, die nicht nur durch die Arbeitenden selbst, sondern auch durch die Vielzahl der elektronischen Geräte „genährt“ wird.

Auch Klimaanlagen stellen eine permanente Geräuschkulisse und damit eine Belastung der Arbeitnehmer dar. Ein Lärm, der nicht allein der Konzentration schadet. Denn zu viel Hektik und eine zu hohe Geräuschkulisse am Arbeitsplatz können sogar krank machen.

Gerade im Großraum- oder Gruppenbüro sind daher Maßnahmen gegen zu laute Bürogeräte und störende Gespräche an den Nachbartischen von großer Bedeutung. Maßnahmen, die sich durch geeignete Materialien und eine sinnvolle Möblierung, aber auch durch leisere Drucker und Faxgeräte in aller Regel jedoch problemlos realisieren lassen.

Kann ein Gruppenbüro die Kreativität und Arbeitsmoral steigern?

Denn das Großraum- oder Gruppenbüro hat auch handfeste Vorteile zu bieten. Dazu zählen die bereits angesprochenen kurzen Kommunikationswege, aber auch der verbesserte soziale Kontakt. Denn im Gruppenbüro lernt man seine Kollegen viel schneller kennen, als wenn man separiert in einer kleinen Kammer hockt.

Auch kommen in einem Gruppenbüro in aller Regel weniger Neid und weniger Missgunst auf, weil alle Arbeitsabläufe völlig transparent sind. Tatsächlich kann sich in einem Gruppenbüro niemand entspannt zurücklehnen und / oder private Telefonate führen, während die Kollegen schwer am Schuften sind; auch der Ideenklau (gerade für Agenturen wichtig!) schließt sich in einem Großraum- oder Gruppenbüro, wo ohnehin alle Projekte offen liegen und für jedermann zugänglich sind, von vornherein aus.

Zudem ist eine Firma oder eine Behörde, die auf das Konzept „Gruppenbüro“ setzt, für die Kundschaft in aller Regel besser zu erreichen, da Kollegen auch dann, wenn es am Nachbarschreibtisch klingelt, das Gespräch annehmen. Selbst Tratsch und die Bildung von Seilschaften nehmen in einem Gruppenbüro ab. Dafür wächst das „Wir-Gefühl“. Nicht zuletzt kann ein Unternehmen beim Großraum- oder Gruppenbüro gegenüber einzelnen, separierten Zellen in aller Regel Fläche wie auch Kosten einsparen!

Unser Fazit rund ums Thema „Gruppenbüro“

So vielfältig wie die verschiedenen Arbeitszeitmodelle sind auch die Raumkonzepte in modernen Unternehmen. Und das bis hin zu Billardtischen und Spielkonsolen, die in den Pausen die Kreativität und den Ideenfluss anregen sollen.

Auch Snackbars zur kostenlosen Selbstbedienung oder gar eine firmeneigene Kita sind bei einigen großen und zukunftsweisenden Firmen schon heute gang und gäbe. Denn vertaubte Amtsstuben und winzige Zellenbüros waren gestern - heute denken die Designer auch am Arbeitsplatz offen und groß.

Allerdings müssen dann moderne Geräte und Büromöbel dafür sorgen, dass es nicht zu hektisch und laut wird!