Sind meine Mitarbeiter mit Gleitzeit motivierter?


Die Arbeitszeit erlebt einen Wandel und zwar in sämtlichen Berufen und Branchen als auch bei vielen Arbeitgebern: Immer mehr Entrepreneure bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, den täglichen Arbeitsbeginn und das -ende selbst zu bestimmen. Mehr Flexibilität durch Gleitzeit lautet das Motto.

Doch bewirkt diese Maßnahme der Arbeitszeitbestimmung tatsächlich, dass das Personal motivierter ist?

Um diese Frage beantworten zu können, muss man sich die Vor- und Nachteile der Gleitzeit vor Augen halten.

Definition und ein Beispiel für die Gleitzeit

Die Gleitzeit ist laut Definition ein Modell der flexiblen Arbeitszeit. Sie räumt den Mitarbeitern das Recht ein, die tägliche Arbeitszeit weitestgehend selbst zu gestalten. Die Regelung kann im Arbeitsvertrag eines jeden Mitarbeiters festgehalten sein, wird meist aber durch eine Betriebsvereinbarung für alle Arbeitnehmer festgelegt.

Folgendes Beispiel hilft dabei, das Prinzip genau zu verstehen:

Ein Arbeitgeber hat für seine Mitarbeiter eine wöchentliche Arbeitszeit von 40 Stunden festgelegt. Anders als bei einer herkömmlichen Regelung, die beispielsweise besagt, dass diese 40 Stunden an fünf Tagen in der Woche zu je acht Stunden abzuleisten sind, kann der Gleitzeitrahmen beispielsweise auf 8 bis 20 Uhr festgelegt werden. Im Rahmen dieser täglichen Gleitzeit kann der einzelne Angestellte selbst bestimmen, wie er sich die 40 Stunden pro Woche einteilt. Voraussetzung ist, er arbeitet nicht weniger als vorgesehen und die betrieblichen Belange stehen nicht im Kontrast zu der Gleitzeit.

Warum das Prinzip die Angestellten motivieren kann

Viele Arbeitnehmer können nur von dem Modell der flexiblen Arbeitszeit träumen und beneiden ihre Freunde und Bekannten, wenn diese davon erzählen, dass sie in Gleitzeit arbeiten. Und zwar zu Recht, hat das Prinzip doch einige Vorteile für den Arbeitnehmer:

  • Die Arbeitszeiten lassen sich an den eigenen Rhythmus anpassen: Jeder Mensch hat seinen eigenen sogenannten Chronotypen. Während Frühaufsteher bereits in den Morgenstunden zu Höchstleistungen auflaufen, schlafen andere lieber aus und verrichten ihre Arbeit im weiteren Verlauf des Tages. Die Gleitzeit nimmt Rücksicht auf diese Unterschiede.
  • Arbeit und Privatleben sind besser miteinander vereinbar: Ob der Arbeitnehmer morgens sein Kind zur Schule bringen muss oder nachmittags einen Termin beim Zahnarzt hat – durch die flexible Arbeitszeitgestaltung lassen sich die privaten Angelegenheiten besser mit den beruflichen Pflichten in Einklang bringen.
  • Der Arbeitsweg ist angenehmer: Wer schon morgens in der überfüllten Bahn sitzt oder im Stau steht und dadurch verspätet im Büro ankommt, hat meist keine gute Laune. Die Gleitzeit ermöglicht es dem Arbeitnehmer, die Rush Hours zu umgehen, indem er sich später auf den Weg zur Arbeit macht, sprich: einen Zug später nimmt o.Ä. Somit lässt sich viel Stress vermeiden, was nicht nur in eine höhere Arbeitsmotivation mündet, sondern auf langfristige Sicht auch gesund ist.
  • Allgemein größere Motivation: Wer täglich seine Stunden abarbeiten muss, fühlt sich ggf. wie ein kleines Zahnrad, das sich leicht ersetzen lässt. Das kann auf Dauer sehr frustrierend und demotivierend sein. Indem ein Unternehmer seinen Mitarbeitern die Möglichkeit der Gleitzeit einräumt, kann der einzelne Arbeitnehmer seinen Arbeitstag mitgestalten. Das verspricht eine bessere Laune sowie eine höhere Motivation für die Erledigung der Aufgaben.

Merke: Zufriedene Angestellte sind motivierter, produktiver und loyaler gegenüber dem Arbeitgeber. Die Gleitzeit kann einen wichtigen Beitrag zu diesen Aspekten leisten.

Die flexible Arbeitszeitgestaltung hat nicht nur Vorteile!

Es gibt kaum etwas, das nur positive Seiten und somit keine Nachteile hat. Die Gleitzeit stellt diesbezüglich keine Ausnahme dar – sie kann sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Entrepreneur nachteilig sein:

  • Die Kommunikation zwischen den Angestellten wird noch wichtiger: Die flexible Arbeitszeitgestaltung ist nur möglich, wenn die Absprachen zwischen den Kollegen stimmen. Woran hat derjenige, der gerade in den Feierabend gegangen ist, zuletzt gearbeitet? Welche Arbeitsschritte hat der Kollege, der gleich erst zur Arbeit erscheint, gestern als letztes erledigt? Werden diese und weitere Aspekte nicht effizient kommuniziert, läuft der Betrieb Gefahr, dass Arbeiten liegen bleiben und Aufträge nicht pünktlich fertiggestellt werden.
  • Eine erschwerte Zusammenarbeit: Muss im Team gearbeitet werden, müssen alle an dem Projekt Beteiligten zur selben Zeit anwesend sein. Das ist in der Gleitzeit, wie ausführlich erläutert, nicht immer der Fall. Somit bestehen wesentlich kürzere Überschneidungen bei der gemeinsamen Arbeitszeit. In diesem kurzen Zeitraum müssen dann sämtliche das Team betreffend Faktoren geklärt und erledigt werden.
  • Eine erhöhte Eigenverantwortung des Mitarbeiters: Sieht der Arbeitsvertrag feste Arbeitszeiten vor, kommen und gehen die Mitarbeiter in regelmäßigen Abständen – es besteht kein Zweifel daran, dass der Einzelne seine Pflichten gegenüber der Arbeitsstelle erfüllt. In der Gleitzeit muss allerdings jeder Angestellte persönlich darauf achten, dass er die wöchentliche Arbeitszeit einhält. Ansonsten sammelt man (ohne Wissen) Minusstunden, die sich schnell summieren können und zu einem späteren Zeitpunkt nachgearbeitet werden müssen. Ein Ärgernis und zwar für Entrepreneur und Arbeitnehmer gleichermaßen.

Resümee zum Thema Gleitzeit

Es bleibt festzuhalten, dass die flexible Arbeitszeitgestaltung eine gute Möglichkeit ist, um die Motivation der Angestellten zu steigern. Nichtsdestotrotz gehen mit der Gleitzeit auch einige Nachteile einher, über die sich Arbeitgeber und -nehmer bewusst sein müssen, ehe Letzterer seine Arbeitszeiten selbst einteilen kann.

Für weitere Informationen zu dem Thema setzen Sie sich gerne mit dem Team von Büromöbel Blitz in Verbindung!