Gerade im Büro spielt die Beleuchtung am Arbeitsplatz eine hervorgehobene Rolle. Die optimale Beleuchtung im Büro ist nicht nur wichtig, um Sehvorgänge zu ermöglichen, sondern auch, um Ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit sicherzustellen.
Optimale Lichtverhältnisse im Büro beziehen sich dabei nicht nur auf die Helligkeit – sowohl die Lichtfarbe als auch Blendungsbegrenzung und Farbwiedergabe des richtigen Lichtes am Arbeitsplatz müssen bei der Wahl bedacht werden.
In diesem Blogbeitrag wollen wir gemeinsam mit Ihnen der Frage nachgehen, welches Licht sich für das Büro eignet und wie die optimale Bürobeleuchtung eigentlich aussieht. Tauchen Sie ein die Welt der Arbeitsstättenverordnung der Beleuchtung!
Licht am Arbeitsplatz: Welche Vorschriften gelten?
Die Beleuchtung am Arbeitsplatz ist wichtig. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass in der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) sich gesetzlich festgelegte Anforderung wiederfinden lassen. Die Vorschrift für das Licht im Büro sagt demnach, dass ein Arbeitsplatz genug Tageslicht aufweisen und für die nötige Sicherheit und dem Gesundheitsschutz zusätzlich mit angemessener, künstlicher Beleuchtung ausgestatte sein muss.
Konkreter wird die Vorschrift in den Technischen Regeln für Arbeitsstätten, der ASR A3.4 „Beleuchtung“. Für die Planung eines Büros muss zusätzlich die DIN EN 12464-1 herangezogen werden. Zusammengefasst sehen die Vorschriften folgende Kernelemente für das Beleuchtungskonzept im Büro vor:
- Bei Ausfall der regulären Beleuchtung: Ausstattung mit Sicherheitsbeleuchtung
- Arbeitsräume: In der Regel Zugang zu Tageslicht und Sicht nach draußen
- Pausenräume und Kantinen: Tageslicht
- Anpassbarkeit des Lichts: Lichtrichtung und Beleuchtungsstärke sollten der Tätigkeit anpassbar sein (gilt sowohl für Tageslicht als auch künstliche Beleuchtung)
- Beleuchtungsanlagen dürfen Sicherheit und Gesundheit nicht gefährden
Optimales Licht am Arbeitsplatz: Wann ist es erreicht?
Dass Tageslicht das beste Licht zum Arbeiten ist, ist kein Geheimnis. Reicht es jedoch, wenn nur ein kleines Veluxfenster die Einstrahlung von Licht ermöglicht? Gilt das schon als Tageslicht? Die ASR A3.4 gibt hierbei klare Kriterien vor:
- Tageslicht liegt vor, wenn der Tageslichtquotient bei >2 % oder bei Dachoberlichtern >4 % liegt oder
- Wenn das Verhältnis von lichtdurchlässigen Fenstern zur Raumgrundfläche mindestens 1:10 entspricht und
- Wenn fensternahe Arbeitsplätze eingerichtet sind.
Die Vorschriften gelten sowohl am eigenen Schreibtisch als auch am Besprechungstisch. Die Beleuchtung durch Tageslicht am Arbeitsplatz wird darüber hinaus von der DGUV, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, im Rahmen des Gesundheitsmanagements empfohlen.
Die Vorschriften für die Beleuchtung am Arbeitsplatz hören aber nicht dem Tageslicht auf. Auch bezüglich der Helligkeit am Arbeitsplatz müssen Lichter bestimmte Anforderungen erfüllen:
- Eine horizontale Mindestbeleuchtungsstärke von 500 Lux
- Zur Optimierung der Lese-Seh-Aufgaben: 800 bis 1000 Lux
- Verwendung von breitstrahlenden Leuchten, um störende Schatten zu minimieren
Je nach Branche können die Mindestanforderungen jedoch abweichen. Auf Arbeitsstätten mit Fahrzeugverkehr oder in Büroräumen mit Treppen, muss die Helligkeit deutlich höher liegen, um Unfälle zu vermeiden.
Welche Farbe für das Licht im Büro wählen?
Die Farbtemperatur im Büro am Arbeitsplatz wird Kelvin gemessen. So weist zum Beispiel eine Kerze mit 1 500 Kelvin ein warmes, gelbes Licht auf. Ein strahlend blauer Himmel wirkt mit 7 000 Kelvin hingegen bläulich.
Doch weder die Farbtemperatur einer Kerze noch des Himmels sind geeignet für das richtige Licht am Arbeitsplatz. In der Regel wird davon gesprochen, dass ein kaltweißes Licht mit 5 300 Kelvin zur optimalen Beleuchtung im Büro beiträgt, um aktivierend und vitalisierend zu wirken. Insbesondere in den dunklen Jahreszeiten trägt der Blauanteil des Lichts zu mehr Wohlbefinden bei.
In Pausenräumen oder im Empfang und der Lounge kann gerne auch warmes Licht verwendet werden. Gerade im Zuge der Entspannung trägt diese Lichtfarbe am Arbeitsplatz zum einfacheren Abschalten in der Pause bei.
Für alle Fälle gewappnet: Die Beleuchtung am Arbeitplatz
Im Büroalltag läuft nicht immer alles rund. Es kann zu Stromausfällen kommen oder störende Blendung erschweren die Arbeit am Computer. Doch mit der optimalen Beleuchtung am Arbeitsplatz sind Sie auch gegen diese Schwierigkeiten gewappnet.
Besonders ein Stromausfall ist ärgerlich. Wenn die Allgemeinbeleuchtung ausfällt, sollte im Beleuchtungskonzept des Büros Notbeleuchtungen integriert sein. Diese verhindern Gefahrensituationen und sind in einigen Betriebsstätten gemäß der ArbStättV und der ASR 3.4 sogar verpflichtend.
Keine Blendung durch die optimale Beleuchtung am Arbeitsplatz
Blendungen sind störend und können im schlimmsten Fall zu Kopfschmerzen und Unkonzentriertheit führen. Daher sollten Büroleuchten gewählt werden, die unter den Kriterien des Arbeitsplatzes individuell positioniert und angebracht werden können.
Leuchten, die Ihnen flexible Einstellungs- und Positionierungsmöglichkeiten ermöglichen, sind hierbei am besten geeignet. Zusätzlich ist es hilfreich, matte Oberflächen zu vermeiden, um Reflexionen zu minimieren.
Weitere Tipps für das Beleuchtungskonzept in Ihrem Büro
Um die Beleuchtung am Arbeitsplatz möglichst effizient zu gestalten, wollen wir Ihnen noch ein paar weitere Tipps mit auf den Weg geben. Wir empfehlen eine raumbezogene Beleuchtung. Das bedeutet, dass ein Raum gleichmäßig ausgeleuchtet sein sollte.
Insbesondere, wenn die Arbeitsplätze flexibel gestaltet sind und sich die Betriebseinrichtung häufig ändert, ist die Art der Beleuchtung sinnvoll, um genügend Licht zu gewährleisten. Individuelle Anpassungen können im Nachgang durch zusätzliche Leuchtmittel erfolgen.
Des Weiteren sieht die optimale Beleuchtung am Arbeitsplatz vor, sichtbares Flimmern oder Flackern aus dem Gesichtsfeld der Mitarbeitenden zu entfernen. Hierbei besteht die Gefahr von Unfällen durch stroboskopische Effekte. Lichtstromschwankungen lassen sich durch LEDs oder Drei-Phasen-Schaltungen verhindern.
Die Beleuchtung am Arbeitsplatz darf nicht unterschätzt werden. Für die Gesundheit und Sicherheit Ihrer Mitarbeitenden ist ein gut durchdachtes Beleuchtungskonzept demnach unabdingbar. Die Beleuchtung am Arbeitsplatz trägt somit zur Steigerung der Produktivität und Zufriedenheit bei und sollte auch in Ihrem Unternehmen Priorität haben, um eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen.