Wenn es um die Gestaltung der Arbeitszeit geht, lautet das Motto der Zukunft: Flexibilisierung und Individualisierung; starre, altmodische Arbeitszeitmodelle werden für die meisten Arbeitnehmer zunehmend uninteressant. Doch welche Modelle sind besonders weitverbreitet und effektiv, da sie den Angestellten eine ausgewogene Work-Life-Balance bieten? Der folgende Artikel stellt einige Möglichkeiten für die Arbeitszeitgestaltung vor.
Moderne Arbeitszeitmodelle für alle Branchen
Vor allem Unternehmer, die einen Produktionsbetrieb leiten, wagen zu bezweifeln, dass sich die modernen Arbeitszeitmodelle in ihrer Praxis umsetzen lassen. Allerdings weist selbst der BDI-Präsident (Bundesverband der Deutschen Industrie) darauf hin, dass die Branche in Zukunft verstärkt durch sogenannte Vertrauensarbeitszeit geprägt sein wird. Nur mit solchen und weiteren Innovationen können es Produktionsunternehmen laut U. Grillo schaffen, auf dem zunehmend globalen, digitalisierten Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.
Merke: Die Integration von modernen Arbeitszeitmodellen in den Unternehmensalltag ist keine Frage der Branche.
Das Büro daheim
Das vermutlich bekannteste Arbeitszeitmodell ist das sogenannte Home-Office. Indem Unternehmen kollaborative sowie Cloud-basierte Techniken nutzen, können Sie den Angestellten die Möglichkeit bieten, die eigenen vier Wände zum Büro zu machen. Das Prinzip zeichnet sich durch die Tatsache aus, dass die Uhrzeit, zu welcher gearbeitet wird, weitestgehend egal ist – solange das Ergebnis stimmt. Muss ein im Home-Office tätiger Mitarbeiter zu einem bestimmten Zeitpunkt “präsent“ sein, lässt sich dies durch eine Videokonferenz realisieren.
Hinweis: Das Home-Office eignet sich perfekt, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Und zwar, ohne dass der Mitarbeiter im Job abgehängt wird.
Auch die Teilzeit ist ein effektives Arbeitszeitmodell…
… und zwar längst nicht mehr nur bei frischgebackenen Müttern! Der Vorteil hier ist, dass der oder die Angestellte seine/ihre Anzahl der Arbeitsstunden in einem gewissen Zeitraum selbst bestimmen kann.
Alternativ gibt es das sogenannte Baukastenmodell. Hierbei erstellt der Vorgesetzte je nach Kundenaufträgen einen Personalbedarfsplan: Gibt es wenig zu tun, kann das Personal ohne Konsequenzen mehr freimachen; bei großen Auftragslagen müssen diese Minusstunden allerdings wieder aufgeholt werden.
Dieses Arbeitszeitmodell eignet sich besonders gut für das Baugewerbe und ähnlich saisonal abhängige Betriebe.
Ein Arbeitszeitmodell namens Sabbat
Eine ganz besondere Möglichkeit, die Arbeitszeit einzuteilen ist das sogenannte Sabbatjahr. Um mehrere Monate Auszeit nehmen zu können, einigen sich der oder die Angestellte und der Vorgesetzte auf eine der folgenden Lösungen:
- Der Arbeitnehmer baut Überstunden auf
- Er oder sie spart Urlaub an
- Der Mitarbeiter/die Mitarbeiterin verzichtet teilweise auf das Gehalt.
Wichtig: Um dieses Arbeitszeitmodell realisieren zu können, muss sich der Entrepreneur frühzeitig um eine Vertretung für das im Sabbatjahr befindliche Personal finden.
- Ein Sabbatjahr wird von Arbeitnehmern häufig in Anspruch genommen, um sich an sozialen Projekten zu beteiligen oder um eine Familienphase einzulegen.
Job Sharing als Arbeitszeitmodell
Das Job Sharing bietet dem Unternehmer einen großen Vorteil und zwar dann, wenn eine Vollzeitstelle besetzt werden soll, die infrage kommenden Kandidaten jedoch nur in Teilzeit zur Verfügung stehen. Indem der Job quasi aufgeteilt wird (z.B. Vormittag/Nachmittag), erhält man zwei motivierte Mitarbeiter, ohne doppeltes Gehalt zahlen zu müssen.
Freiberufler in die Unternehmenspraxis integrieren
Auch das sogenannte Hotdesking genießt als Arbeitszeitmodell eine immer größere Beliebtheit. Outgesourcte Tätigkeiten (beispielsweise die Buchhaltung) werden an einen Freiberufler abgegeben. Dieser kann sich für die benötigte Zeit im Bürokomplex des Unternehmens einmieten. Von dieser Möglichkeit profitieren beide Seiten gleichermaßen: Der Beauftragte muss keinen eigenen Arbeitsplatz einrichten und steht im engen Kontakt zum Betrieb, sodass aufkommende Problematiken unmittelbar geklärt und Kosten eingespart werden können.
Arbeitszeitmodell: Weiterarbeiten im Rentenalter
Viele Branchen haben mit einem zunehmenden Fachkräftemangel zu kämpfen. Die Lösung liegt in den älteren Menschen unserer Gesellschaft! Viele Senioren wollen nämlich über das Rentenalter hinaus arbeiten. Indem Menschen im Alter von über 65 Jahren im Unternehmen beschäftigt werden, können diese Ihr Expertenwissen an die jüngere Generation weitergeben. Ebenso besteht die Möglichkeit, Wirtschaftsforen und andere Netzwerke einzurichten, sodass die Senioren dem Betrieb mit Rat und Tat zur Seite stehen können.
Moderne Arbeitszeitmodelle – nur etwas für Branchenriesen?
Wer sich mit modernen Arbeitszeitmodellen befasst, stellt sich früher oder später die Frage, ob sich diese nur in großen Betrieben realisieren lassen. Die Antwort hierauf lautet ganz klar: Nein – auch mittelständische und kleine Firmen können die Möglichkeiten umsetzen.
Dennoch sei darauf hingewiesen, dass große Unternehmen in Sachen Integration von Arbeitszeitmodellen etwas im Vorteil sind. Schließlich findet sich in einem Großkonzern beispielsweise eher ein Ersatz für einen Mitarbeiter, der ein Sabbatjahr anstrebt.
Deutlich schwerer haben es Branchen, wie der Gesundheitsbereich (vor allem Krankenhäuser) und Betriebe der maschinellen Produktion samt Schicht-System. Diese und weitere werden auch in Zukunft und trotz Digitalisierung stationär bleiben müssen. Das heißt, diese Branchen können ihren Mitarbeitern weniger Flexibilität in Sachen Arbeitszeitgestaltung bieten.
Informationen über die Arbeitszeitmodelle hinaus
Haben Sie noch Fragen zu diesem oder einem anderen Thema? Setzen Sie sich gerne mit dem kompetenten Team von Büromöbel Blitz in Verbindung! Wir wissen, wie eine Arbeitsstätte gestaltet sein muss, damit das Personal zufrieden ist und höchsteffizient arbeiten kann. Dieses Know-how geben wir gerne an Sie weiter. Wir freuen uns auf Ihr Anliegen und darauf, Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen zu dürfen!