Stehpult für die Arbeit - darauf sollten Sie achten


Arbeitsgesundheit: Hilft ein Stehpult bei Rückenproblemen und anderen Beschwerden?

Rücken-, Nacken- und Kopfschmerzen sind eine Volkskrankheit, die zum großen Teil auf die lange Büroarbeit im Sitzen zurückzuführen ist. So suchen bereits junge Menschen den Osteopathen, Yoga-Kurse und andere Angebote auf, um ihre dauerhaften Beschwerden zu bekämpfen.

Ein weiteres Mittel, das hier Abhilfe verschaffen könnte, ist das Stehpult im Büro. Aber wie sieht es in der Praxis aus? Handelt es sich hierbei tatsächlich um die gesündere Alternative zum klassischen Bürostuhl?

Diese Vorteile bietet das Stehpult

Wer in seinem Job fast ausschließlich sitzt, tut seinem Rücken und dem Rest seines Körpers wahrhaftig nichts Gutes: Durch die krumme, starre Haltung im Bürostuhl kommt es zu Verspannungen und Muskelbeschwerden, die Rückenschmerzen und andere Leitbilder verursachen können. Und zwar nicht nur am Arbeitsplatz – die Beeinträchtigungen nehmen häufig chronische Ausmaße an und können den Alltag der Betroffenen stark beeinträchtigen!

Mit einem Stehpult kann man einigen der typischen “Büro-Beschwerden“ tatsächlich vorbeugen. Wer im Stehen arbeitet, profitiert vor allem von den folgenden Vorteilen:

  • Der Rücken wird entlastet, sodass die Schmerzen reduziert werden.
  • Selbiges gilt für den Nacken und den Kopf.
  • Die allgemeine Körperhaltung wird verbessert, da man keine “Fragezeichen-Haltung“ o.Ä. einnimmt.
  • Durch das Stehen wird die Durchblutung gefördert, was den Kreislauf anregt. Das verbessert u.a. die Laune.
  • Im Stehen werden mehr Kalorien verbrannt als im Sitzen; die Beine werden entlastet.
  • Im Stehen hat der Arbeitende einen größeren Bewegungsfreiraum. Das Stichwort heißt aktives Arbeiten.

Auch ein Stehpult hat nicht nur Vorzüge

Trotz den obigen Vorteilen scheint das Arbeiten am Stehpult ebenfalls einige Nachteile zu haben. So konnten Studien zeigen, dass der im Stehen erhöhte Venendruck das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann. Solche und weitere Ergebnisse zu dem Thema sind allerdings mit Vorsicht zu genießen. Und zwar, da die Gruppen der Versuchsteilnehmer studienübergreifend eher klein sind und da die Ergebnisse solcher Untersuchungen auch von der Art und Weise, wie die Probanden stehen abhängen.

Apropos: Wie muss man denn am Stehpult stehen, um von dessen Vorteilen zu profitieren? Die Antwort auf diese Frage finden Sie in den folgenden Abschnitten.

Im Stehen arbeiten – so funktioniert‘s!

Wer falsch steht, entlastet seinen Rücken und andere Körperbereiche tatsächlich nicht, sondern verlagert die Probleme einfach nur vom Sitzen in die stehende Position. Um von einem Stehpult profitieren zu können, sollte man einige Dinge berücksichtigen.

  • Gerade und aufrecht stehen: Bei der Arbeit im Stehen muss man es vermeiden, einen krummen Rücken zu bilden. Anstatt sich nach vorne (in Richtung Bildschirm) zu lehnen, muss der Rücken bewusst aufrechtgehalten werden.
  • Die richtige Schulterhaltung: Auch die Schultern dürfen nicht verkrampft und nach oben gezogen werden. Andernfalls sind Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich nur eine Frage der Zeit. Die Schultern sollten am Stehpult möglichst entspannt gehalten und zwischendurch immer wieder gelockert werden.
  • Ein weicher Untergrund: Wer lange steht, bemerkt bald, dass ein harter Untergrund sehr unangenehm sein kann. Ein Teppich oder eine andere weiche Unterlage dient der Polsterung des Bodens und macht das lange Stehen somit angenehmer.
  • Das richtige Schuhwerk: Die Schuhe sollten vor allem eins sein und zwar bequem! Als Frau sollte man am Stehpult auf hohe Absätze verzichten und das Schuhwerk sollte allgemein ausreichend Stabilität bieten.

Weitere Hinweise zum richtigen Stehen

Arbeiten am Stehpult bedeutet keinesfalls, dass man einfach nur starr stehen sollte. Stattdessen wird möglichst regelmäßig die Position gewechselt und das Gewicht von einem Bein auf das andere verlagert. Mindestens einmal in der Stunde sollte man sich die Beine vertreten, um aus der monotonen Belastung herauszukommen und die Muskeln zu entkrampfen. Ein Stehpult eignet sich beispielsweise auch ideal, um sich abwechselnd auf die Zehenspitzen zu stellen und sich wieder abzusenken.

Des Weiteren muss derjenige, der im Stehen arbeiten möchte, wissen, dass nicht jedes Pult für jeden gleichgut geeignet ist. Um eine größtmögliche Ergonomie zu gewährleisten, sollte auf ein Stehpult zurückgegriffen werden, das sich automatisch in der Höhe verstellen lässt. Die Höhe ist nämlich einer der wichtigsten Faktoren, wenn es um das entspannte, rückenschonende Arbeiten geht…

Die richtige Höhe des Stehpults

  • Die Arme sollten auf der Arbeitsfläche aufliegen und zwar, ohne dass sich der Arbeitende dafür anstrengen muss.
  • Ist das Stehpult zu hoch eingestellt, spannt man automatisch die Schultern an, um die Arme hoch genug halten zu können. Verkrampfungen im Nacken-, Schulter- und Rückenbereich sind die Folge.
  • Das “funktioniert“ auch genau andersherum: Ist das Pult nicht zu hoch, sondern zu niedrig eingestellt, beugt sich der Arbeitende nach vorne über, sodass Fehlhaltungen und Schmerzen die Folge sind. 

Mit dem Stehpult den Rückenbeschwerden den Kampf ansagen – abschließende Bemerkungen

Wie in diesem Beitrag gezeigt, lässt sich ein Stehpult im Büro einsetzen, um Rücken- und anderen Beschwerden entgegenzuwirken. Allerdings scheint auch das Arbeiten im Stehen einige Nachteile zu haben. Aus diesem Grund raten viele Experten dazu, die Arbeitsposition möglichst regelmäßig zu variieren. Unabhängig davon, ob man im Stehen oder im Sitzen arbeitet sollte man sich zudem ausreichend bewegen – am Arbeitsplatz und im Alltag! Auf diese Weise lassen sich Verspannungen und ihre Folgen sowie diverse weitere Volksleiden effektiv bekämpfen.